Vebego Deutschland!

Die Übernahme von Hectas Anfang 2022 brachte Vebego seinem Ziel, ein wichtiger Player auf dem deutschen Markt zu werden, einen Schritt näher. Danach wurde die Fusion von Hectas mit dem Schwesterunternehmen Servico vollzogen. Das neue Unternehmen agiert seit dem 1. Januar 2023 als Vebego Facility Services Deutschland. Wir haben zwei Schlüsselfiguren zu ihren Erfahrungen beim Aufbau dieses Unternehmens befragt. Den Gründer von Servico, Holger Feldker, und Markus Breithaupt aus den Reihen der Hectas.

Holger Feldker und Markus Breithaupt

Wie blicken Sie auf das Jahr 2022 zurück?

 Markus Breithaupt: „Vebego hat Anfang 2022 Hectas übernommen. Kurz darauf wurde auch beschlossen, Hectas und Servico zu einem neuen Vebego-Unternehmen zu verschmelzen: einem großen deutschen Facility-Anbieter, einem Top-20-Player. 2022 haben wir uns hauptsächlich auf die Integration von Systemen und Arbeitsprozessen konzentriert. Hectas hatte bereits die Gehaltsabrechnung zentralisiert und arbeitete erfolgreich mit SAP-Softwareanwendungen. Ziel war es, dass künftig auch Servico unter diesen Rahmenbedingungen arbeiten sollte. Die Mitarbeiter von Servico mussten sich daher mit den neuen Systemen vertraut gemacht werden. Dabei wurden sie von den Hectas-Mitarbeitern hervorragend unterstützt und angeleitet. Beide Gruppen haben sich zusätzlich zu ihren regulären Aufgaben sehr bemüht. Es war eine tolle Leistung von allen Beteiligten.“

Holger Feldker: „Die Führungskräfte und Verwaltungsmitarbeiter von Servico haben im Herbst 2022 eine intensive Schulung erhalten, um sich die neuen ERP-Systeme anzueignen. Etwas, was auf den ersten Blick rein technisch erscheint, stellte auch eine emotionale Belastung dar. Die Mitarbeiter mussten sich nicht nur mit einem neuen System vertraut machen, sondern auch mit einem neuen Unternehmen, neuen Kollegen und neuen Arbeitsweisen. Dies führt natürlich auch zu Unsicherheit. Deshalb bin ich sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Als wir mit der Integration begannen, standen wir vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Diesen Berg haben wir 2022 weitgehend erklommen.“

Was tun Sie, um derartige Unsicherheiten zu beseitigen?

 Holger: „Ich habe Servico 1994 gegründet. 2007 übernahm Vebego 50 % der Anteile, 2018 dann die restlichen 50 %. Ich bin schnell in die Vebego-Familie hineingewachsen und habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Deshalb kann ich sehr gut und authentisch vermitteln, was es bedeutet, „Vebego“ zu sein – was es bedeutet, für ein Familienunternehmen wie Vebego zu arbeiten. Viele Servico-Mitarbeiter, die die Anfangsjahre von Vebego noch miterlebt haben, arbeiten immer noch bei uns – das spricht Bände.“

Markus: „Jede Veränderung schafft erst einmal Unsicherheit, weil man nicht sofort alle persönlichen Auswirkungen und deren Folgen einschätzen kann. Ich habe frühzeitig auf die Garantien von Vebego verwiesen, zum Beispiel im Hinblick auf die Jobsicherheit, und versucht, die Relevanz der Ängste und Bedenken durch Gespräche zu objektivieren. Die bestehenden Risiken und die vorübergehende zusätzliche Arbeitsbelastung wurden auch ganz klar kommuniziert. Gleichzeitig haben wir versucht, die Chancen und Vorteile für jeden Einzelnen zu erkennen und zu realisieren. Wir erreichen nicht nur eine stärkere Marktposition, sondern stärken auch die Geschäftskontinuität. Zudem entstehen mehr Karrieremöglichkeiten. Wir wollen wachsen und brauchen mehr Mitarbeiter, denen wir gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten können. Diese Realität muss allen klar sein, und es muss Vertrauen aufgebaut werden. Und das braucht Zeit.“

Sie haben zusammengearbeitet, um Prozesse und Systeme neu zu gestalten und ein neues Managementteam zu bilden. Wie ist das gelaufen?

 Markus: „2022 haben wir gemeinsam allen Standorten einen Besuch abgestattet. Holger hat sich als Kollege erwiesen, dem ich vertrauen kann. Wir können offen miteinander reden, auch wenn wir manchmal unterschiedliche Ideen haben und unterschiedliche Wege gehen. Jeder kämpft für seine eigenen Vorstellungen, aber letztendlich treffen wir jede Entscheidung gemeinsam. Und daran halten wir uns.“

Was wird 2023 passieren?

 Markus: „Durch die Fusion ist ein Unternehmen mit rund 6.000 Mitarbeitern und mehr als einer Viertelmilliarde Umsatz entstanden. Das erfordert intelligente Prozesse und eine moderne IT. Wir werden dies weiter verfeinern. Ab 2023 werden wir mit den Kunden darüber sprechen, was die Fusion für sie in Bezug auf Qualität und Volumen bedeutet, aber auch hinsichtlich zusätzlicher Dienstleistungen wie Sicherheit. Wir werden dem Thema „Kultur“ und der Optimierung unserer zukünftigen Prozesse mehr Aufmerksamkeit schenken. Diesbezüglich befinden wir uns noch mitten in einer Verschmelzung von zwei separaten Unternehmen zu einem einheitlichen Unternehmen.“

Holger: „Bis zu meinem Ruhestand Ende 2023 möchte ich zum Aufbau einer Unternehmensidentität als Vebego beitragen. Diese Identität wird geprägt von Unternehmergeist, flachen Hierarchien, großer persönlicher Verantwortung und einfachen, strukturierten Prozessen. Wir wollen diese Werte als Vebego Deutschland pflegen und das Beste aus den beiden Welten Hectas und Servico beibehalten. Auf diese Weise schaffen wir eine neue Kultur, die von allen Mitarbeitern erkannt und gelebt wird und die unseren Kunden dient. Da zwei Teile miteinander verschweißt worden sind, brauchen wir ein berauschendes Vertrauen, das berühmte gute Bauchgefühl. Das ist die Herausforderung, vor der ich stehe, vor der wir alle stehen. Mit der Hilfe von Wolfgang Koch, der am 1. März als Transformationsbeauftragter zu uns kam, sollte das gelingen.“

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